Wanderer über dem Nebelmeer

Ich wandere über dem Nebelmeer,
wo alles verschwenderisch blüht
und gleich darauf selbstlos verglüht,
und fühle mich nicht mehr so schwer.

Ich meide die Stadt seit dem Morgen
und ihre beengenden Gassen,
in denen selbst Fremde sich hassen.
Jetzt ist ihre Fratze verborgen.

Ich bin auf der ewigen Flucht
vor all den nervösen Dämonen,
die einsame Menschen bewohnen.
Mein Sehnen ist längst eine Sucht.

Ich finde dich unter den Sternen,
du denkst wohl genauso wie ich.
Komm, geh mit mir gegen den Strich
durchs All und auch unter Laternen.

Wir treten auf Pflaster bei Nacht,
der Durst hat uns hierher getrieben.
Und spätestens morgens um sieben
sind wir aus den Träumen erwacht.

10. Oktober 2012

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